Illustration von vier Jugendlichen mit unterschiedlichen Haut- und Haarfarben im GesprĂ€ch ĂŒber Demokratie, mit Symbolen fĂŒr Gerechtigkeit, Herz und Wahlurne

Demokratiebildung in der Migrationsgesellschaft

In einer pluralen Gesellschaft ist Demokratiebildung ohne die Auseinandersetzung mit Migration, Vielfalt und Teilhabe nicht denkbar. Das Kompetenznetzwerk „Demokratiebildung im Jugendalter“ setzte deshalb gezielt einen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Frage, wie DemokratiepĂ€dagogik in der Migrationsgesellschaft wirksam und diskriminierungskritisch gestaltet werden kann.

Gesellschaftliche RealitÀt als Ausgangspunkt

Mehrsprachigkeit, unterschiedliche kulturelle PrĂ€gungen und vielfĂ€ltige Lebenserfahrungen gehören lĂ€ngst zum Alltag vieler Kinder und Jugendlicher in Deutschland. Gleichzeitig zeigen Studien und Erfahrungen aus der Praxis, dass Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung weiterhin große Herausforderungen sind – auch in Bildungsinstitutionen.

Das Netzwerk griff diese RealitĂ€t auf und setzte sich fĂŒr eine Demokratiebildung ein, die DiversitĂ€t als NormalitĂ€t anerkennt und bewusst gestaltet.

AnsÀtze aus der Praxis

In verschiedenen Modellprojekten und Workshops wurde erprobt, wie demokratische Beteiligung und Zugehörigkeit gestĂ€rkt werden können – insbesondere bei Jugendlichen mit Migrationsgeschichte. Zentrale Elemente waren:

  • Empowerment-orientierte Methoden, die Selbstwirksamkeit fördern
  • Reflexion der eigenen Haltung bei pĂ€dagogischen FachkrĂ€ften
  • Einbindung von Eltern mit internationaler Familiengeschichte
  • Sprachsensible Materialien zur Förderung von VerstĂ€ndlichkeit und Zugang

Einige Fortbildungsangebote richteten sich explizit an Teams mit heterogener Zusammensetzung und stellten Fragen wie: Wie können Teilhabechancen erhöht werden? Wie lÀsst sich rassismuskritisches Denken in schulische Strukturen integrieren?

„Demokratiebildung muss die RealitĂ€t einer Einwanderungsgesellschaft ernst nehmen – nicht nur sprachlich, sondern auch strukturell und personell.“

Herausforderungen und Lernprozesse

Der Austausch mit FachkrĂ€ften zeigte, dass es vielerorts Unsicherheiten gibt – etwa im Umgang mit Mehrsprachigkeit oder bei der Thematisierung von Rassismus im Unterricht. Gleichzeitig wurde deutlich, wie viel Potenzial in migrationsgesellschaftlich sensiblen AnsĂ€tzen steckt: fĂŒr eine Schule, die Teilhabe ermöglicht, und fĂŒr eine Jugendarbeit, die Empowerment lebt.


Kernaussagen im Überblick:

  • Migrationsgesellschaft ist gelebte RealitĂ€t – auch in der Bildung
  • Demokratiebildung braucht diskriminierungskritische und vielfĂ€ltige Perspektiven
  • Empowerment, SprachsensibilitĂ€t und Elternarbeit sind zentrale Elemente
  • Weiterbildung und Reflexion unterstĂŒtzen eine inklusive Praxis