Demokratiefeindliche Äußerungen, Ausgrenzung und Diskriminierung begegnen Pädagoginnen und Pädagogen sowohl in der Schule als auch in der Jugendarbeit immer wieder. Das Kompetenznetzwerk „Demokratiebildung im Jugendalter“ widmete diesem Thema deshalb besondere Aufmerksamkeit – mit dem Ziel, Fachkräfte zu stärken und pädagogische Einrichtungen handlungssicherer zu machen.
Warum demokratiefeindliche Vorfälle thematisieren?
Solche Vorfälle gefährden das demokratische Miteinander und stellen für Jugendliche häufig eine persönliche Belastung dar. Gleichzeitig fühlen sich viele Fachkräfte unsicher, wie sie im konkreten Fall reagieren sollen – besonders dann, wenn Haltungen sichtbar werden, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit oder extremistische Ideologien transportieren.
Ein professioneller und reflektierter Umgang ist daher entscheidend, um ein demokratisches Lernumfeld zu erhalten und Jugendliche in ihren Rechten zu schützen.
Handlungsansätze aus dem Netzwerk
Das Kompetenznetzwerk entwickelte und verbreitete verschiedene Unterstützungsangebote, die pädagogische Fachkräfte sensibilisieren und zum Handeln befähigen:
- Fortbildungen zur Handlungssicherheit, z. B. im Umgang mit menschenverachtenden Aussagen im Schulalltag
- Beratungsangebote, etwa zur Fallreflexion oder Prozessbegleitung
- Handreichungen und Materialien zur strukturellen Prävention
- Raum für Austausch, etwa in kollegialen Fallbesprechungen und Online-Dialogformaten
Ziel war stets, individuelle Unsicherheiten abzubauen und pädagogische Räume demokratisch zu gestalten – auch (und gerade) in herausfordernden Situationen.
Fallorientiertes Lernen
Viele Angebote des Netzwerks basierten auf konkreten Fallbeispielen. Anhand realistischer Situationen konnten Fachkräfte üben, wie sie reagieren können – ob bei diskriminierenden Äußerungen unter Jugendlichen, im Kollegium oder im Elternkontakt.
Strukturelle Verankerung
Neben dem Umgang mit einzelnen Vorfällen wurde auch daran gearbeitet, demokratische Werte strukturell in Schulen und Einrichtungen zu verankern. Dazu gehören klare Leitlinien, Beschwerdestrukturen, aber auch eine offene Fehlerkultur und regelmäßige Reflexion im Team.
Kernaussagen im Überblick:
- Demokratische Räume müssen aktiv geschützt und gestaltet werden
- Fachkräfte brauchen Handlungssicherheit und kollegiale Unterstützung
- Fallorientierte Fortbildungen stärken Reaktionsfähigkeit
- Strukturelle Verankerung ist ebenso wichtig wie situatives Handeln